Wir sind noch einmal gemeinsam mit unseren sächsischen Freunden nach Riace gefahren. Sie haben über uns von der einmaligen Geschichte dieses kleinen Ortes an der Südküste Kalabriens gehört und sind neugierig geworden.

Diesmal hatten wir uns vorgenommen, später dort zu sein, damit wir das Leben im Ort auch erleben können. Denn, wie üblich in Italien, bewegt sich im Ort erst wieder etwas nach 16.00 Uhr, nach der Mittagszeit.

Nur diesmal hatten auch viele der kleinen Handwerksbetriebe trotzdem geschlossen. Und das lag an der Schlagzeile des Tages:

Der Bürgermeister dieser Stadt, der sich in einer ganz besonderen Weise um gestrandete Flüchtlinge gekümmert hat, ist an diesem Tag verhaftet worden.

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Dort wo sonst kaum mehr als drei, vier Leute zu sehen sind, wimmelte der Ort am Abend von Kamerateams verschiedenster Sender. Eine ganz angespannte Stimmung war zu spüren.
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Die meisten Einwohner bewundern “ihren” Bürgermeister, sind stolz auf ihn und was er für ihren Ort getan hat. Dementsprechend traurig waren viele Gesichter. Sollte dieses Modell des unkonventionellen, einmaligen und erfolgreichen Umgangs mit den neuen Einwohnern jetzt doch scheitern?

Italien wird sicher weltweit in dieser Sache weiter beobachtet werden. Das internationale Interesse am Ausgang dieser Sache ist sicherlich gewaltig.
Hier ein Ausschnitt aus der Sächsischen Zeitung:
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Wie gesagt, es war ein ganz beeindruckender Besuch, mit wunderbaren Begegnungen und vielen Dingen, die großes Staunen hervorriefen.
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Der Obstverkäufer und Ureinwohner dieser Stadt (links) hat uns eine kleine Stadtführung gegeben.
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An den Wänden der Stadt finden wir überall Gemälde mit Erlebnissen der Flüchtlinge.
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